4. Tag
Am nächsten Morgen ist alles bis auf die Schuhe vollständig trocken. Draußen regnete es leicht, aber kein Vergleich zum gestrigen Tag. In der Wettervorhersage kam, dass es südlich des Alpenhauptkamms deutlich besseres und wärmeres Wetter gab. Da wir heute über den Reschenpass wollten, hatten wir die Hoffnung auf deutlich besseres Wetter.
Von Landeck aus geht es über Prutz nach Pfunds. Nach der Kajetansbrücke kommen wir in die Schweiz, die wir über den Finstermünzpass bis Martina einige Kilometer durchfahren. Dort geht es nach der Zollstation in 11 Kehren hoch nach Nauders.

3 Bilder unten: meine Ankunft auf der Anhöhe vor Nauders

Die Fahrt von Martina nach Nauders erwies sich für uns beide als recht problemlos. Sogar ich schaffte die 11 Kehren ohne abzusitzen. Oben angekommen machten wir eine kurze Rast um mit einem Energieriegel wieder unsere Reseven aufzufüllen. Von hier aus ging es erst mal wieder etwas Berg ab nach Nauders. Vorbei an einigen Seilbahnen kamen wir dann an der alten Zollstation nach Italien an. Dort stärkten wir uns ein klein wenig, bevor es weiter zum Reschensee ging. Hier oben hatte es lediglich 9 Grad was für Anfang August doch recht kühl ist. Zum Glück hatten wir die passende Kleidung mit dabei.
Bild oben und links die Grenze von Österreich nach Italien
Vorbei gings dann an dem bekannten Reschensee (Bilder unten) auf 1500m. Dessen Wahrzeichen der Kirchtum der alten Gemeinde Graun ist. Dieser ragt mitten aus dem See, als durch die Aufstauung Graun in den Fluten versunken ist.
Der Regen hört langsam auf und es wird etwas heller. Wir umrunden den Reschensee bei etwas besserem Wetter. Die Wolken lassen nach und es kommt die Sonne zum Vorschein. Die folgende Abfahrt ins Vinschgau ist ein Traum. Eine richtige Fahrradautobahn. Ein sehr gut geteerter Weg, der vom Reschensee durch das obere Vinschgau führt. Diese Fahrradautobahn wird nur vereinzelt durch geschotterte Abschnitte unterbrochen und ist gut ausgeschildert. Man kann dort richtig Kilometer machen.
Es ging immer stetig bergab. Die Temperatur stieg immer weiter und damit auch unsere Laune. Weiter durch endlose Obstplantagen (Bilder unten) immer an der Etsch entlang in Richtung Meran. Da wir eine Übernachtung in der Jugendherberge Meran in Auge gefasst haben, riefen wir da an, aber leider war diese komplett ausgebucht. Wir fuhren dann bis Latsch, ca. 20 km vor Meran. Da mein Fahrrad unbedingt vorne neue Bremsbeläge brauchte, machten wir an einem Radgeschäft kurz halt. Nach 10 Minuten waren die Bremsen wieder voll einsatzfähig. Der freundliche Radhändler gab uns noch ein Tip zum Übernachten. Die von ihm genannte Pension war in unmittelbarer Nähe, so dass wir beschlossen da zu Übernachten. Uns erwartete da eine riesige komplette Ferienwohnung. So viel Platz hatten wir noch nie.